China 1993: Von Peking in den Tienschan


Urumqi - Metropole von Xinjiang


Urumqi: Im Stadtzentrum

Mit dem Taxi ging es in eines der im Reiseführer von Doris Knop empfohlenen Hotels; das hat sich im Verlauf der Reise immer bewährt. Man kann bei diesen Hotels davon ausgehen, daß man dort auf Ausländer eingestellt ist, auch wird meist die Beschaffung von Fahrkarten bzw. die Organisation von Ausflügen und Mehrtagesfahrten angeboten.

Pagode im Hongshan-Park
Urumqi ist die Hauptstadt der Autonomen Region Xinjiang. Die rund eine Million Einwohner der Stadt sind zu etwa 10% Uiguren, 10% Hui und 76% Hanchinesen. Die verbleibenden 4% sind Mongolen, Kirgisen, Usbeken, Kasachen, Tartaren, Tadschiken, Dauren, Schibos, Mandschuren und Russen.
Bereits zur Zeit der Seidenstraße war Urumqi ein wichtiger Handelsplatz, heute ist die Stadt ein Zentrum der Schwerindustrie.

Die Stadt unterscheidet sich deutlich von Peking. Weniger Fahrräder, mehr Autos, enger bebaute Straßenzüge und "westlicher" gekleidete Menschen. Anhand des einige Jahre alten Reiseführers erkennen wir, daß viele der modernen Hochhäuser und Bankgebäude erst in letzter Zeit entstanden sein müssen.

Imbißstände
Bereits in der Nacht unserer Ankunft im Hotel bekamen wir Angebote zur privaten Weiterbeförderung zu unserem eigentlichen Ziel - dem Himmelssee sowie zur Unterbringung in einer Jurte am See. Wir vereinbarten, am übernächsten Morgen zum etwa 110 km nordöstlich in den Bergen gelegenen Himmelssee mitzufahren. Vorher wollten wir uns noch etwas in der Stadt umschauen.
Wir erwarben einen chinesischen Stadtplan - zum Glück konnte man sich anhand der arabischen Busliniennummern halbwegs orientieren.
Wieder einmal mündete der Restaurant-Besuch im Verkosten eines merkwürdigen Essens - in unserem Tagebuch ist später von einem "Riesen-Reis-Kartoffel-KomischesKraut-Essen" die Rede.
Nachmittags wurde es unerträglich heiß, wir eilten also ins Hotel zurück, bei kalter Dusche und Melone Siesta zu halten.
Am späten Nachmittag ziehen wir nochmal los und besuchen den Hongshan-Park. Neben dem Eintrittspreis in den Park bezahlt man für den Besuch des Tempels nochmal extra. Dafür hat man einen herrlichen Blick auf Urumqi und auf die Ausläufer des Tienschan-Gebirges mit dem höchsten Gipfel dieser Gegend, dem 5445m hohen Bogda Feng.

Wir genießen den Abend bei einer Flasche Red-Wine und den Xinjiang-Nachrichten im chinesischen Fernsehen. Soviel ist in den Lokalnachrichten erkennbar: Es soll schlechtes Wetter geben. Danach kommt unaufhörlich chinesische Werbung. Als die Nachrichten dann nur noch von Wehrsportübungen von Kindergartenkindern in Uniform handeln, schalten wir allerdings um, und zwar auf "Radio auf chinesisch".
Dies bedeutet: Weil das ins Hotelbett eingebaute Radio kaputt ist, wird im Fernsehen der auch hier empfangbare Sender MTV gewählt und ein Handtuch übern Bildschirm gehängt. So läßt es sich aushalten, bis der Red-Wine müde macht ...

Blick vom Hongshan-Park auf die Stadt und Ausläufer des Tienschan







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